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Erbkrankheiten in der modernen Pferdezucht- ECVM, PSSM2 & Co.

Dieser Artikel befasst sich mit genetisch bedingten Krankheiten beim Pferd, die derzeit heiß diskutiert werden, in wie weit die Pferdezucht falsche Wege beschreitet zugunsten der Schaulust und zum Leid der Pferde. Seit Jahren ist bekannt, dass einige Linien, besonders in der Dressurpferdezucht anfälliger sind frühzeitig aus dem Sport verabschiedet werden zu müssen - aus diversen Gründen. 
Es ist also Grund genug der Sache auf den Grund zu gehen, Ursachenforschung zu betreiben und eine eventuelle fatale Entwicklung in der modernen Pferdezucht einzuschränken.

Wir kratzen mit dem Artikel nur an der Oberfläche, denn da die Forschung und Wissenschaft selbst noch keine fundierten Ergebnisse liefern konnte, wollen auch wir das Thema zwar an die Oberfläche holen, um zu zeigen, dass die Probleme existieren und dass man sich damit beschäftigen sollte, egal ob man Reiter, Pferdeliebhaber oder Züchter ist. Ich denke, dass sind wir den Tieren schuldig und wir haben alle eine Verantwortung gegenüber kommenden Generationen, die auch weiterhin Freude und Spaß am Reitsport und Umgang mit dem Pferd haben wollen und sollten. 

Was ist ECVM?

 

ECVM steht für Equine Caudal Vertebral Malformation und beschreibt eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule bei Pferden. Die ECVM wurde erstmals in den 1950er Jahren beschrieben und seitdem wurde viel über die Erkrankung und mögliche Behandlungsmöglichkeiten geforscht. Trotzdem gibt es noch viele Fragen, die bisher unbeantwortet sind und weitere Forschung ist erforderlich, um die Ursache und die besten Behandlungsmöglichkeiten für Pferde mit ECVM besser zu verstehen.

 

 

Symptome der ECVM

 

Bei einer Fehlbildung der Halswirbel beim Pferd können einige oder alle der letzten zwei Halswirbel (C6 und C7) sowie manchmal auch der erste Brustwirbel (Th1) betroffen sein. Die Unterseite dieser Wirbel kann fehlende knöcherne Strukturen aufweisen, die normalerweise als Ankerpunkte für Muskeln dienen. Auch das erste Rippenpaar kann komplett fehlen. Der Hals spielt eine wichtige Rolle bei der Balance des Pferdes und gibt der Halswirbelsäule Stabilität und Dynamik während der Bewegung. Die letzten Halswirbel ermöglichen die Biegung des Halses aus der Schulter heraus.

 

Wenn diese Wirbel oder die an ihnen ansetzenden Muskeln fehlerhaft sind, kann das Pferd seine Schulter und seinen Brustbereich nicht richtig anheben und tragen, was zu einer eingeschränkten Stabilität und Tragkraft führt. Das Nackenband, das normalerweise für Stabilität sorgt, ist nur mit den ersten fünf Halswirbeln verbunden und kann in solchen Fällen keine ausreichende Stabilität gewährleisten. Die Fehlbildung der Wirbel kann auch zu einer Einengung des Wirbelkanals und damit zu einer Quetschung des Rückenmarks führen, was sich wiederum negativ auf die Nervenbahnen auswirken und zu Koordinationsschwierigkeiten und Ataxie führen kann. Die Facettengelenke, die kleine Gelenke oberhalb der Wirbelkörper sind, die die Verbindung der Wirbelfortsätze bilden, können auch betroffen sein oder zur Verschlechterung des Zustands beitragen. Arthrotische Veränderungen dieser Facettengelenke, die durch Alter, unsachgemäßes Reiten oder Verletzungen verursacht werden, können die negativen Auswirkungen von ECVM verstärken. Pferde, die an ECVM leiden, können auch unterschiedlich große Facettengelenke aufweisen.

Diese Erkrankung kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und hat Auswirkungen auf die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Pferdes. 

 

 

Ursachen und Entstehung von ECVM

 

Die Ursache der ECVM ist bisher noch nicht vollständig geklärt, es wird jedoch vermutet, dass sowohl genetische Faktoren als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Die Erkrankung tritt häufiger bei bestimmten Pferderassen auf, insbesondere bei Warmblütern und Ponys.

Neben genetischen Faktoren können auch Umweltfaktoren wie zum Beispiel Mangelernährung während der Schwangerschaft oder Trauma während der Geburt zur Entstehung der ECVM beitragen. Es gibt jedoch bisher keine definitive Antwort darauf, was genau die Ursache der Erkrankung ist.

 

 

Wie diagnostiziert man ECVM?

 

Die Diagnose der ECVM kann mithilfe von Röntgenaufnahmen gestellt werden. In fortgeschrittenen Stadien kann auch eine Magnetresonanztomographie zur Diagnose beitragen.

 

 

Behandlungsmöglichkeiten von ECVM

 

Die Behandlung der ECVM hängt von der Schwere der Erkrankung ab und kann von physiotherapeutischen Maßnahmen über Medikamente bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen. In fortgeschrittenen Stadien kann auch eine Euthanasie in Betracht gezogen werden, um das Leiden des Pferdes zu verringern.

Es ist wichtig, dass Pferdebesitzer die Anzeichen der ECVM frühzeitig erkennen und sich an einen Tierarzt wenden, um eine angemessene Behandlung einleiten zu können. Regelmäßige Röntgenuntersuchungen können dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Wohlbefinden des Pferdes zu verbessern.

 

Was ist DSLD?

 

Degenerative Suspensory Ligament Desmitis (DSLD) bezeichnet eine Erkrankung des Suspensoriums, eines Bindegewebsbands, oder auch Fesselträgerentzündung genannt, das am unteren Ende des Oberschenkels des Pferdes verläuft. Das Suspensorium hilft bei der Stützfunktion und beim Absorbieren von Schockbelastungen während der Bewegung des Pferdes.

 

 

Symptome von DSLD

 

Die DSLD bewirkt eine Verkrüppelung der Fesselträger des Pferdes. Bei DSLD tritt eine Degeneration (Verschlechterung) des Suspensoriums auf, die zu Schmerzen und Einschränkungen in der Beweglichkeit des Pferdes führen kann. Die Erkrankung kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und kann sowohl in einem als auch in beiden Hinterbeinen oder Vorderbeinen vorliegen. Im Endstadium hat das Pferd solch große Schmerzen, dass es nur noch eingeschläfert werden kann. 

 

 

Ursachen von DSLD beim Pferd

 

Die Ursache der DSLD ist bisher noch nicht vollständig geklärt, es wird jedoch vermutet, dass Überbelastung und Fehlbelastung des Suspensoriums eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Es wird angenommen, dass die Erkrankung auf einem genetischen Fehler beruht und daher vererbt werden kann. Es gibt auch Tiere, die durch starken Stress (z.B. bei Rennpferden) oder frühzeitige Schäden am Fesselträger erkranken. Zuchtstuten und ältere Pferde sind ebenfalls gefährdet, bei diesen Pferden wird die Erkrankung jedoch nicht durch einen Gendefekt verursacht. Da es besonders häufig in der Dressurpferdezucht vorkommt, lässt es Rückschlüsse darauf ziehen, dass es in bestimmten Linien verhäuft vorkommt als in anderen. 

 

 

Wie diagnostiziert man DSLD?

 

Die Diagnose der DSLD kann mithilfe von klinischen Untersuchungen, Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen gestellt werden. In fortgeschrittenen Stadien kann auch eine Kernspintomographie zur Diagnose beitragen. Es ist bisher auch noch nicht möglich vorauszusagen, ob ein Tier an DSLD erkranken wird oder nicht.

 

 

Die Behandlungsmöglichkeiten

 

Die Behandlung der DSLD hängt von der Schwere der Erkrankung ab und kann von physiotherapeutischen Maßnahmen über Medikamente bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen. In fortgeschrittenen Stadien kann auch eine Euthanasie in Betracht gezogen werden, um das Leiden des Pferdes zu verringern. Dennoch muss man sagen, dass es keine direkte Behandlungsmöglichkeit gibt, nur eine Minderung der Schmerzen für das Tier.  

Was ist PSSM?

 

Polysaccharid-Speicherkrankheit des Muskels (PSSM) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Pferden, die durch eine Störung im Zuckerstoffwechsel des Muskels gekennzeichnet ist. Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei Warmblütern auf, obwohl sie auch bei anderen Pferderassen vorkommen kann.

 

 

Symptome von PSSM

 

Die Hauptsymptome von PSSM sind Muskelschwäche und -atrophie, insbesondere in den Hinterbeinen, sowie Schmerzen und Steifheit in den betroffenen Muskeln. Pferde mit PSSM können auch unter Erschöpfung und Gewichtsverlust leiden.

Die Ursache von PSSM liegt in einer Mutation im GYS1-Gen, das für die Produktion eines Enzyms namens Glycogen Synthase verantwortlich ist. Dieses Enzym ist wichtig für den Zuckerstoffwechsel im Muskel und bei Pferden mit PSSM funktioniert es nicht richtig, was zu einer Anhäufung von Polysacchariden (komplexen Zuckerverbindungen) im Muskel führt.

 

 

Diagnosestellung von PSSM

 

Die Diagnose von PSSM kann mithilfe von Blutuntersuchungen und Muskelbiopsien gestellt werden. In fortgeschrittenen Stadien kann auch eine Kernspintomographie zur Diagnose beitragen.

Die Behandlung von PSSM beinhaltet in der Regel eine Änderung der Ernährung, um den Zuckerstoffwechsel im Muskel zu verbessern. Dies kann durch die Verabreichung von Insulin und die Verringerung von Kohlenhydraten in der Ernährung erreicht werden. In fortgeschrittenen Stadien kann auch die Verabreichung von Enzymen in Betracht gezogen werden, um die Polysaccharide aus dem Muskel zu entfernen.

 

Differenzierung: Was ist PSSM1

 

Die Symptome von PSSM1 bei Pferden treten oft erst auf, wenn sie plötzlich mehr Kraftfutter erhalten, zum Beispiel beim Anreiten. Anfangs können Lahmheiten, Taktunreinheiten und Muskelprobleme beobachtet werden, die jedoch möglicherweise nicht direkt mit PSSM in Verbindung gebracht werden. Im fortgeschrittenen Stadium werden die Symptome deutlicher und das Pferd wirkt müde und steif und möchte sich nicht bewegen. Es kann schnell erschöpft sein und schwitzt bereits 10 bis 20 Minuten nach Beginn des Trainings. Die Herz- und Atemfrequenz können erhöht sein und manche Pferde versuchen sich zu wälzen. Krampfschmerzen, Angst und Unruhe können mit Koliksymptomen verwechselt werden. Wenn das Pferd, wie bei Koliken empfohlen, zu weiterer Bewegung gezwungen wird, verschlimmern sich die Symptome und es kann zu starken Schwitzen, Muskelzittern und aufgezogenem Bauch kommen. Die Muskeln der Hinterhand können schmerzhaft verhärtet sein und das Pferd kann dunklen Harn absetzen, was auf eine Schädigung der Muskelfasern hinweist. Es kann auch zu Gefäß- und Nervenschäden kommen und das Pferd könnte einknicken und stürzen oder sich festlegen. PSSM-Symptome treten oft in Schüben auf und die Bewegungsunlust kann sich mit der Zeit verstärken. Die Rücken- und Kruppenmuskulatur kann zurückgehen und das Pferd kann abmagern. Pferde aller Altersstufen können betroffen sein, wobei Fohlen und Jungpferde seltener erkranken. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Männliche und weibliche Pferde sind gleichermaßen betroffen, obwohl Freizeitpferde deutlich häufiger erkranken als Sportpferde. Es wird vermutet, dass die "Feiertagskrankheit" von früher, bei der schwere Wagenpferde an Kreuzverschlag erkrankten, wenn das Futter am Tag zuvor nicht reduziert wurde, auch ein PSSM1-Geschehen war.

 

 

 Was ist der Unterschied zwischen PSSM1 und PSSM2?

 

Die wissenschaftliche Erforschung von PSSM begann in den frühen 2000er Jahren. Einige der untersuchten Pferde hatten ähnliche Symptome und ähnliche Biopsie-Ergebnisse, aber bei einigen fehlte die GYS1-Mutation, die für PSSM1 verantwortlich ist. Um Muskelerkrankungen zu beschreiben, die nicht durch genetische Defekte in der Glykogenspeicherung verursacht werden, wurde der Begriff PSSM2 eingeführt.

 

Neuere Untersuchungsmethoden zeigten später, dass PSSM2 auf Defekte in den Muskelstrukturen zurückzuführen ist, die zu einer sogenannten Myofibrillären Myopathie (MFM) führen. Es wurde erst kürzlich nachgewiesen, dass die Erkrankung auch mit Genmutationen in Verbindung steht. Vier genetische Variationen von PSSM2 wurden gefunden, die semidominant vererbt werden und fast alle Pferderassen betreffen können, mit Ausnahme von Islandpferden. Betroffene Islandpferde tragen eine noch unbekannte Genmutation.

 

Wie bei der GYS1-Mutation werden nicht alle Träger der Genmutationen von PSSM2 symptomatisch. Akute Schübe von PSSM2 treten auf, wenn genetisch belastete Pferde mehr Protein verbrauchen als sie aufnehmen, z. B. wenn sie großem Stress ausgesetzt sind oder bei Erkrankungen, Verletzungen oder Operationen. Manche Pferde reagieren auch empfindlich auf Impfstoffe, in diesem Fall sollten die Impfungen über einen längeren Zeitraum verteilt werden. Unter günstigen Haltungsbedingungen und bei optimaler Ernährung kann das betroffene Pferd möglicherweise nur milde oder keine Symptome zeigen.

 

 

Kann man mit der Ernährung PSSM verbessern/ unterstützen?

 

Die Ernährung spielt bei der Behandlung von PSSM eine wichtige Rolle. Pferde mit PSSM sollten eine Diät erhalten, die reich an Eiweiß und arm an Kohlenhydraten ist. Dies kann dazu beitragen, den Muskelzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten und das Risiko von Muskelschmerzen und -krämpfen zu reduzieren.

Es gibt einige Nahrungsmittel, die für Pferde mit PSSM besonders geeignet sind:

  • Raufutter (Heu): Heu ist eine wichtige Quelle für Eiweiß und Ballaststoffe und sollte das Hauptfutter von Pferden mit PSSM sein.
  • Hafer: Hafer ist eine gute Quelle für Eiweiß und andere Nährstoffe, kann jedoch auch eine hohe Menge an Kohlenhydraten enthalten. Pferde mit PSSM sollten daher möglichst wenig Hafer erhalten.
  • Gemüse: Gemüse ist eine gute Quelle für Eiweiß und Ballaststoffe und kann als Ergänzung zum Heu angeboten werden.
  • Pflanzenöle: Pflanzenöle wie Leinöl und Erdnussöl sind reich an Omega-3-Fettsäuren und können dazu beitragen, die Muskelfunktion zu unterstützen.

Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Pferd individuell ist und eine Diät, die für ein Pferd mit PSSM geeignet ist, möglicherweise nicht für ein anderes Pferd geeignet ist. Es ist daher ratsam, sich von einem Tierarzt oder Ernährungsberater beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass das Pferd die richtige Ernährung erhält.

Wie könnte eine unterstützende Ernährung bei PSSM aussehen?

 

Die Zusammensetzung von Futter für Pferde mit PSSM sollte besonders auf die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen achten, insbesondere Vitamin E, Selen, Vitamin C und Vitamin B. Die Fütterung von Ölen erhöht den Vitamin E-Bedarf. Elektrolyte wie Natriumchlorid (NaCl) können die Durchblutung der Muskulatur verbessern und bei stark schwitzenden Pferden eine Unterversorgung mit NaCl verhindern. Aminosäuren wie L-Carnithin, L-Lysin und Methionin können sich positiv auf die Muskelzellen auswirken. Es ist wichtig, dass das Futter möglichst wenig Zucker enthält. Es kann hilfreich sein, Futter mit speziellen Mineralstoffmischungen oder Luzerne, getrockneter Bierhefe oder anderen Futtermitteln, die essenzielle Aminosäuren enthalten, zu ergänzen.

Folgende Produkte können als Nahrungsergänzungsmittel bei PSSM unterstützen:


Was ist EMS?

 

Das Equine Metabolische Syndrom (EMS) ist eine Stoffwechselerkrankung, die bei Pferden auftreten kann. Es wird häufig bei älteren, übergewichtigen Pferden beobachtet und ist mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen verbunden, darunter Diabetes, Fettleber und Hufrehe.

 

Das EMS entsteht, wenn das Pferd zu viele Kohlenhydrate und zu wenig Bewegung hat. Das führt zu einer Überproduktion von Insulin, was wiederum dazu führen kann, dass das Pferd an Gewicht zunimmt und seine Fettreserven anstatt seiner Muskeln verbrennt. Dies kann zu Energiemangel und Leistungseinbußen führen.

 

 

Wie kann eine Behandlung bei EMS aussehen?

 

Die Behandlung des EMS beinhaltet in der Regel eine Kombination aus Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und gegebenenfalls Medikamenten, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Es ist wichtig, dass Pferde mit EMS regelmäßig von einem Tierarzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Behandlung wirksam ist und mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt werden.

 

Es gibt einige Maßnahmen, die Pferdebesitzer ergreifen können, um das Risiko von EMS bei ihren Pferden zu minimieren. Dazu gehört die Bereitstellung von ausreichender Bewegung und die Vermeidung von Überfütterung. Auch die Verwendung von Heu als Hauptfutterquelle anstelle von Körnern kann dazu beitragen, das Risiko von EMS zu reduzieren.

 

Insgesamt ist das EMS eine ernste Erkrankung, die sorgfältige Behandlung und Überwachung erfordert. Durch die Einhaltung einer gesunden Ernährung und Bewegung können Pferdebesitzer dazu beitragen, das Risiko von EMS bei ihren Pferden zu minimieren

Wie könnte eine unterstützende Ernährung bei EMS aussehen?

 

Um die Symptome von EMS bei Pferden zu lindern und das Risiko von Hufrehe zu verringern, ist es wichtig, dass das Futter dem Energiebedarf angepasst wird und es keine Überfütterungen oder Fütterungsfehler gibt. Eine rohfaserreiche Ernährung mit Heu und Stroh ist ratsam, um eine Übersäuerung des Dickdarms zu vermeiden. Falls trotzdem ein hoher Bedarf an Kraftfutter besteht, können Öle und Faserstoffe wie Kleie oder Rübenschnitzel eingesetzt werden, um den Stärkegehalt in der Ration zu reduzieren und die Mahlzeiten zu verteilen. Pferde, die an EMS leiden und übergewichtig sind, müssen einem angepassten Fütterungs- und Bewegungsprogramm folgen, um das Körperfett zu reduzieren und somit die Insulinproduktion zu senken und Hufrehe zu vermeiden. Das Abspecken sollte langsam erfolgen und ausreichend wichtige Nähr- und Wirkstoffe enthalten. Regelmäßiges Bewegungstraining kann den Energieverbrauch erhöhen und somit die Gewichtsabnahme unterstützen. Empfohlen wird eine moderate Energiezufuhr, die nicht mehr als ein Prozent der Körpermasse ausmacht. Silage und Weidegang sollten vermieden werden, da Silage zusätzliche Übersäuerung und Histaminbelastung verursacht und Gras auf der Weide unkalkulierbar hohe Mengen an Zucker enthält. Auch die Mineralienversorgung sollte nicht vernachlässigt werden.